In den 1980er Jahren verlegte sich Ursula Ida Lapp zunehmend auf das Sammeln von Glas des französischen Jugendstils (Art nouveau). In der Hauptsache Werke aus der École de Nancy. Darunter befinden sich Glasvasen von Émile Gallé, V. Amalric Walter, Henri Bergé und Emile Wirtz.
Nancy als Zentrum des Art nouveau
1871 im Deutsch-Französischen Krieg waren Teile Lothringens an das Deutsche Reich gefallen. Nancy war zur Grenzstadt geworden. Das führte dazu, dass sich viele Industrielle, aber auch republikanisch gesinnte Künstler und Intellektuelle aus den deutsch besetzten Gebieten dort versammelten. Die Stadt entwickelte sich schnell und die neue Bewegung des Art nouveau war das verbindende Element. Ab 1880 war Nancy neben Paris zum Zentrum des Art nouveau aufgestiegen. 1901 zusammengeschlossen in der École de Nancy arbeiteten Künstler, Industrielle und Kaufleute zusammen, um den „neuen Stil“ zu verbreiten.
Émile Gallé
Bekanntester Protagonist war sicherlich Émile Gallé, der in seiner Jugend unter anderem auch Botanik studiert hatte. Seine Entwürfe sind von seiner eingehenden Beschäftigung mit der Natur geprägt, andererseits beeinflussten ihn auch die asiatische Glas- und Porzellankunst. Daneben war Emile Gallé aber auch ein politischer Mensch und überzeugter Republikaner. Er zeigt in seinen Dekoren ab 1871 auffallend oft das Lothringer Kreuz. Ab 1878 ist es auch Bestandteil seiner Signatur. Es wurde so zu einem Markenzeichen für die lothringische Herkunft seiner Keramik und Glasprodukte. Auch andere lothringische Künstler nahmen es auf, so auch die Cristallerie Daum, die es seit den neunziger Jahren ihrem Namenszug anfügte.
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